Vor genau einem Jahr stand Rot-Weiß Oberhausen das Wasser bis zum Hals. Nach einer katastrophalen Hinrunde waren die Kleeblätter gezwungen, in der Winterpause auf dem Transfermarkt aktiv zu werden. Dabei gelang es Kontny, Kunkel und Co. für die Defensive einen echten Volltreffer zu landen. Felix Haas wechselte vom Wuppertaler SV an die Lindnerstraße und entwickelte sich auf Anhieb zu einem Leistungsträger. Dank konstant guter Vorstellungen hatte der 25-Jährige entscheidenden Anteil daran, dass RWO der Sprung aus dem Tabellenkeller auf den achten Tabellenplatz gelang.
Verständlicherweise gehörte der Blondschopf auch zu Beginn der Saison zum Stammpersonal. Doch gleich im ersten Saisonspiel beim FC Schalke 04 II erwischte Haas einen rabenschwarzen Tag und wurde zur Pause ausgewechselt. Am fünften Spieltag sah er bei der Kölner Reserve nach einer Notbremse die Rote Karte und musste drei Wochen lang von der Tribüne aus zuschauen. Der Defensivspezialist kehrte anschließend wieder in die Startelf zurück. RWO-Coach Peter Kunkel war mit seinen Leistungen allerdings nicht immer einverstanden und beorderte ihn nach einem schwachen Spiel gegen Wiedenbrück in Leverkusen auf die Bank. Am vergangenen Samstag bot er gegen Uerdingen über weite Strecken eine starke Vorstellung. Beim Ausgleich der Krefelder leistete er sich jedoch einen folgenschweren Fehlpass. "Felix hat phasenweise nicht so konstant gespielt wie in der Rückrunde. Das hat sich ab und an negativ bemerkbar gemacht", sagte Kunkel.
"Nach meiner Rotsperre stimmte es insgesamt nicht"
Haas wollte seinem Trainer in diesem Punkt nur bedingt zustimmen. Fehlende Konstanz könne er sich nicht vorwerfen lassen. „Das sehe ich etwas anders, darüber habe ich mit dem Trainer schon gesprochen", betont der Abwehrhüne. "Meine Leistungen sind sicherlich ausbaufähig und waren bisher nicht so gut wie in der Rückrunde, aber etwas vorwerfen kann ich mir eigentlich nicht", findet Haas und fügt hinzu: "Zu Beginn lief alles hervorragend. Nach meiner Rotsperre stimmte es aber insgesamt nicht. Wir haben in Köln und Lotte zwei herbe Klatschen kassiert und die Stimmung war entsprechend schlecht. Das war für alle schwierig."
In den letzten drei Spielen gegen Düsseldorf II, Aachen und Uerdingen hat sich das Blatt sowohl für die Mannschaft als auch für Haas wieder gewendet. Für seine starke Leistung am Tivoli erhielt er ein Sonderlob vom Trainer. Auch sein Fauxpas gegen den KFC blieb ohne Folgen. "Zum Glück haben wir uns aus diesem Loch herausgekämpft", sagt der ehemalige Aachener. "Wir stehen wieder sehr kompakt und gewinnen die Zweikämpfe. So muss es jetzt weitergehen."